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Spanien 2006

 

von Barcelona nach San Sebastian

 

Weil wir uns langfristig auf eine Südamerikatour vorbereiten, besuchten wir letztes Jahr bei der Volkshochschule einen Spanisch Kurs. Was lag also näher, als in diesem Jahr das Erlernte in der Praxis auszuprobieren.

Geplant war, durch Frankreich in Richtung Bordeaux und dann an der Atlantikküste entlang bis Biarritz zu fahren.  Auf spanischer Seite sollte dann San Sebastian die erste Station sein. Danach wollten wir die  Nationalparks in den Pyrenäen besuchen und das Spanienabenteuer in  Barcelona beenden.

Es kam anders. Die Wetterprognose für die Atlantikküste war so schlecht, dass wir beschlossen, die Reise von hinten aufzurollen und in Barcelona zu beginnen.

Barcelona

Unweit von Barcelona in Vallromanes fanden wir einen Campingplatz (El Vedado), der über einen Bus-Shuttle Service ins Stadtzentrum verfügte. Für uns eine willkommene Sache. So mussten wir nicht immer das Auto ausräumen, wenn wir in die Stadt wollten. Die Fahrt kostete 2,50 EUR pro Person und dauerte ca. 45 min. Wir verweilten 3 Tage in der Stadt und hätten gut noch ein paar Tage dran hängen können.   

Wir schauten uns einiges an , wozu Einem jeder einschlägige Reiseführer rät. Die Altstadt mit dem gotischen Viertel und den kleinen Gassen, den Hafen, den Park Güell und die berühmten Gaudi - Häuser. 

Am Picasso Museum standen so viele Leute an, dass wir den Besuch erst einmal verschoben und dann doch nicht machten. Dafür statteten wir dem Miro- Museum einen Besuch ab.

Lohnenswert, auf alle Fälle, eine Fahrt mit "Barcelona Bustouristics". Mit den 3 Linien erreicht man alle Sehenswürdigkeiten der Stadt und erhält eine guten Überblick.

Die Stadt hat viel zu bieten an Kultur, Geschichte und Architektur. In drei Tagen kann man nur einen Eindruck gewinnen. Uns hat die Stadt gefallen. Vielleicht sehen wir sie noch einmal wieder.
Nächste Station sollte der
Ordesa Nationalpark sein.   

Wir fuhren auf der AP2 in Richtung. Lleida, dann auf der N240 Richtung Ainsa und dann weiter nach Broto. Unweit von Broto in Oto fanden wir einen netten Campingplatz. Von Broto gelangt man über Torla ins Tal des Rio Ara. 

Das Tal des Rio Ara gehört noch nicht zum Nationalpark und bietet als ein Ziel das Refugio mit Namen Sant Nicolas de Bujaruelo.

Schöner Weg, schöne Aussichten und Bademöglichkeit im klaren, kalten Flußwasser. Nördlich von  Torla fließt der Rio Arazas in den Rio Ara.

Um ins Rio Arazas Tal, dem berühmten Valle Ordesa  zu gelangen, muß man, zumindest in der Saison, den Bus nehmen. Die Shuttlebusse verkehren ab Torla und bringen die Besucher zu einem Parkplatz im Nationalpark. Hier beginnen zahlreiche Wanderwege in das Tal hinein.

Das beliebteste Ziel ist wohl der "Cola de Caballo", ein Wasserfall am Ende des Tals.Im Herbst fließt das Wasser etwas spärlich und man braucht schon einige Vorstellungskraft, um an einen Wasserfall zu denken.

Um den Ordesa Park noch von einer anderen Seite zu erkunden, wechselten wir unseren Standort

und fuhren ins Pineta Tal. Als Reiseroute wählten wir kleine Straßen über Sarvise, Fanlo und Buerba nach Bielsa. 
Da man sich in Bielsa schon nahe der französischen Grenze befindet, kann man hier günstig einkaufen.
Die Straßen waren teilweise in ziemlich schlechtem Zustand. Unterhalb von Fanlo hat man einen schönen Blick in das  Aniscolo Tal. In Fanlo machten wir kurz Rast um uns den Ort etwas näher anzuschauen. Ein, für die Region typisches Dorf mit verlassenen Häuser und zaghaften Anfängen von Wiederbelebung zu touristischen Zwecken.

Das Valle Pineta , ein weiterer Zugang in den Ordesa Park, sollte Ausgangspunkt für den Aufstieg zum "Pineta Balkon sein". 

Am  Ende des Tals kann man sein Zelt aufstellen. Ein richtiger Campingplatz ist es nicht. Die Gebühr ist gering und das Sanitärgebäude ziemlich "rustikal". Der Vorteil, man kann den Aufstieg  am Morgen zeitig und ohne Anfahrt beginnen.

Zum "Balkon de Pineta" sind 1.200 m  zu überwinden.

Der gepriesene Hochgebirgssee "Lago Marbore"  stellte sich uns als ziemlich unansehnliches Wasserbecken dar.  In Richtung Norden und Westen versperrten uns  Felsriegel die Sicht. Einzig die Aussicht nach Osten ins Pinetatal und der Blick auf Gletscher und Gipfel des Monte Perdido, entschädigten für den Aufstieg.

Unser nächstes Ziel war Boi, als Ausgangspunkt zur Erkundung des 
Aigüestortes Nationalparks.

Um noch ein wenig Landschaft mitzunehmen wählten wir für unsere Route ins Valle de Boi die Straße über Salinas und Plan. Die Straße von Plan nach Chia sollte man mit Vorsicht genießen. In manchen Karten ist sie gar nicht eingezeichnet. 25 km Schotterpiste mit einigen kurzen, betonierten Abschnitten. Landschaftlich ist der Weg sehr schön, aber für einen normalen PKW schon eine gewisse Herausforderung. Wir waren mehr als erleichtert, als wir unbeschadet in Chia ankamen.

 

In Boi und Umgebung findet man kleine Dorfkirchen mit zum Teil gut erhaltenen bunten Fresken.

Berühmt, die Kirche Sant Climent in Taüll oberhalb von Boi.

In Boi gibt es eine gutes Informationsbüro mit reichlich Material über den Aigüestortes Nationalpark.

In dem kleinen Ort Taüll  fanden wir auch einen Campingplatz wo wir unser Zelt aufstellten.  Taüll ist in der moderne Zeit schon angekommen.  Die schön zurechtgemachten alte Häuser dienen fast ausschließlich touristischen Zwecken. Seine Ursprünglichkeit hat der Ort  dadurch eingebüßt.  Für unseren ersten Ausflug wählten wir Trail 4 des im Tourismusbüro ausgelegten Wegeverzeichnisses und fuhren  über  Caldes de Boi, einem Thermalbad,  bis zur Staumauer des Estany de Cavallers. Ziel waren der Estany Negre und das Refugio Joan Ventosai Calvell. Wir fanden eine malerische Hochgebirgslandschaft. Kristallklares Wasser bildet zahlreiche Flüsse und Seen. Wiesen und Geröllfelder werden von bis zu 3000 m hohen Bergen gesäumt Vereinzelt weiden Kühe und Pferde. Alles wirkt wie verlassen und strahlt eine idyllische Ruhe aus. 

Die Zweite Tour (Trail 1)führte uns in das Tal des Ribera de Sant Nicolau. 3 km hinter Boi zweigt die Straße ab zu einem Parkplatz an der Grenze des Parks. Die Parkeingänge sind generell mit Parkwächtern besetzt. Sie geben Hinweise und verteilen Informationsmaterial und Mülltüten. Nur Geländewagen, die von Boi aus Gäste zum  Infostand am Planell d Aigüestortes transportieren, dürfen in den Park hineinfahren. Dieser Parkteil vermittelte wieder neue Eindrücke. Anfangs passierten wir ein enges Tal mit Bäumen und schmalen Wegen. An den Hängen fanden wir ein  verwaistes  Gehöft, Viehweiden und eine Einsiedelei. Später öffnete sich das Tal zu einer großen grünen Ebene mit dem Estany de Liebreta um dann wieder zum Planell anzusteigen. Wer sich mit dem Auto bis zum Planell fahren läßt kann mit einer Tagestour noch weiter in der Park hinein gelangen.

Nach 10 Tagen verließen wir die Pyrenäen wieder . Die Parks bieten noch viele Möglichkeiten auch für ausgedehnte Wanderungen und Mehrtagestouren. Die Wege sind gut erschlossen, es gibt Übernachtungsmöglichkeiten auf Hütten. Die Wanderungen waren mäßig anstrengend. Die landschaftlichen Eindrücke waren nachhaltig. Das ganze Gebiet ist dünn besiedelt. Die Leuten, denen wir begegneten, waren durchweg freundlich und aufgeschlossen.

Nächstes Ziel San Sebastian

Da wir uns schon relativ nahe der französischen Grenze befanden, beschlossen wir auf der französischen Seite über Biarritz nach San Sebastian zu fahren.

In Zarautz 20 km westlich von San Sebastian fanden wir eine angenehmen Zeltplatz.  Oberhalb von Zarautz gelegen bietet er einen schönen Blick auf Meer und Stadt.

Die Stadt machte auf uns den Eindruck eines Bade- und Wohnortes für Wohlhabende. Der 2,5 km lange und 80 m breite Strand lädt zum Baden ein und ist ein idealer Tummelplatz für Surfer.

San Sebastian (bask. Donostia) kann man von Zarautz aus gut mit dem Zug erreichen. Wir durchstreiften die Altstadt und besuchten natürlich auch eine der zahlreichen Tapas Bars.

 Sehr angenem sitzt man an der Uferpromenade mit Blick aufs Meer und die Berge  Monte Urgull (mit Christus Statue) und den Monte Igueldo.

In der Innenstadt findet man viele Geschäfte, die zum Einkaufen einladen und in denen man gut Geld lassen kann. Auffällig, ob in Zarautz oder San Sebastian, die Hinweise und Plakate der baskischen Unabhängigkeitsbewegung.

Im Großen Ganzen ist die Stadt schon sehenswert, besonders die kleinen Gassen der Altstadt mit den vielen kleinen Bars.

 

 

Zum Urlaubsausklang und quasi schon auf der Heimreise machten wir noch einen Abstecher in Arcachon.      Einen Zeltplatz  fanden wir südlich von Pyla Sur Mer direkt neben der großen Düne.  

 Mit dem Fahrrad machten wir einen Abstecher nach Arcachon, um uns den Ort anzusehen und einmal im Urlaub die französische Küche zu genießen. Ein absolutes Muß in dieser Region sind Muscheln, die im Becken von Arcachon gezüchtet werden. Nach einem schönen Badetag an einem, zu dieser Jahreszeit, wirklich menschenleeren Strand, machten wir uns dann auf den Heimweg. 

 

Alles in Allem ein erholsamer Urlaub mit vielen Eindrücken, der Lust auf mehr Spanien gemacht hat.

 

 

 

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